1 und 2 und 3 und 4 im Dezember wünsch ich mir: jede Menge Goldpapier. 5 und 6 und 7 und 8 - was wird aus Goldpapier gemacht? Eine wahre Sternenpracht.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Höre nie auf anzufangen! - Fange nie an aufzuhören!
Heute kauft Sofie einen Weihnachtsbaum. Aber aus Versehen hat sie einen viel zu großen Baum gekauft. „Es wäre dumm, wenn wir noch einen Baum kauften“, überlegt sie. „Na, was machen wir denn jetzt? Ich habe eine Idee“, sagt Sofie. „Wir feiern draußen.“ Sie stellt den Weihnachtsbaum im Garten auf und sie feiern draußen Weihnachten.
(Sabine K., 7 Jahre - 2004)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Höre nie auf anzufangen! - Fange nie an aufzuhören!
Ich glaube diese Geschichte passt auch in den Adventszeit. Es ist auch kurz vor Weihnachten passiert. Manche von Euch habe es schon gelesen, ich habe es schon einmal hier reingestellt.
Ich kann euch auch eine wahre Geschichte erzählen aus meiner Schublade. Es passt zu diese Vorweihnachtlicher Zeit
Ich habe ein Auto gehabt, einen DAF, falls sich jemand erinnern kann. Dieser DAF war etwas besonderes, einmal, kaum zu glauben, war es eine sportliche Ausführung, aber dabei Vollautomatik, damals Variomatik, d.h. er hatte ein Schalthebel und zwei Gänge, einen nach vorwärts, einen rückwärts .Ein besonderer Hit war aber der Starter. Ein kleiner Knopf neben dem Lenkrad; so weit so gut, aber das Auto war kaputt, es ist gestartet oder auch nicht, meistens nicht. Deswegen mussten wir immer zu zweit fahren, um zu zweit zu starten können; der eine hat gestartet, der andere mit kleinen Hämmerchen auf der Verteiler geklopft und es hat immer geholfen. Selten, aber doch, hat hin und wieder ohne klopfen angesprungen.
So ist es aber passiert, dass ich bei dem vorweihnachtlichen Stress mich entschlossen habe, noch schnell im Supermarkt was holen, was ich vergessen habe. Am Heiligabend war noch Vormittag offen. Mein Mann war mit dem Weihnachtsbaum beschäftigt, deswegen habe ich mich entschlossen alleine zu fahren. Es war Risiko, aber manchmal ist es auch gut gegangen und da drauf habe ich gebaut. Kurz und gut, ich habe ich mir gedacht es passiert mir nichts. Ich musste 10 km in die Stadt fahren, damals haben wir noch auf dem Land gewohnt. Ich habe schnell eingekauft und ab ins Auto, Knopf gedrückt Nichts, nochmal probiert und wider nichts, es scheint hoffnugslos sein. Ich habe die Haube aufgemacht und geklopft und schnell wieder ins Auto gesprungen und Knopf gedruck, verflixt und zu genäht, wieder nichts. Das alles damals in Handylosen Zeiten. Mir bleibt nichts anderes übrig, als jemanden suchen der mir hilft. Nach längere Zeit kam endlich ein Mann aus dem Laden mit eine Kiste Bier vor sich her schleppend vorbei und fragte Oberfränkisch , ob er mir helfen kann. Er hat schon wie ein Automechaniker ausgeschaut, so habe ich genickt, und die Problematik habe ich ihm erklärt. Er wollte gar nicht glauben, dass ich auf etwas im Motor klopfen möchte, und er sollte gleichzeitig starten, aber er hat es doch gemacht. Problem war nur dass er Variomatik nicht gekannt. Ganz suspect war ihm auch diese Startknopf neben dem Lenkrad. Er hat sich reingesetzt und das Auto ist sofort angesprungen, aber auch sofort gefahren und zwar rückwärts, so das mir die Haube auf den Kopf gefallen ist und ich hing mit dem Oberkörper im Motorraum , er hat sofort ausgemacht, aus dem Auto rausgeschossen und aufgeregt geschrien: "Des kenn ich, des kenn ich , des ist „Verstegla sie Spass“ des mach iiich net mit, sunst siecht mich an Omd des ganza Dorf im Fernseh- und weg war er. Eine vorbeigehende Dame hat mich aus den Motorraum befreit. Die Kiste Bier ist da stehen geblieben, also musste ich auch das noch zurück ins Geschäft schleppen ! Als ich zurück kam, probierte ich noch mal ohne Hoffnung starten zu können und.....ES IST ANGESPRUNGEN !
Die Geschichte ist vor min. 30 Jahren passiert und war das erste was ich auf deutsch geschrieben habe
Wie jedes Jahr im Winter kam damit auch der berühmte Weihnachtsputz. Als erstes musste der Parkettboden behandelt werden, das war eine schreckliche Arbeit, aber wir Kinder haben nur am Anfang mitgeholfen. Dazu haben wir von der Mama ein Büschel ganz feine Stahlwolle bekommen, mit der wir den Parkettboden so lange gerieben haben, bis er sauber und hell war. Ergänzend dazu muss man sagen, dass jedes Parkett, welches in drei Zimmern lag, um die 24 qm hatte. Inzwischen hat man in einem großen Topf Bienenwachs gekocht und dann auf die gereinigten Parkettböden verteilt und trocknen lassen. Das hat immer die Mama gemacht. Wenn alles trocken war, kam die fröhlich erwartete Rutschpartie. Da sind wir alle in Filzpantoffeln hin und her gerutscht, bis alles glänzte. Das hat richtig viel Spaß gemacht! Als wir damit fertig waren, lag vor uns ein honigfarbener und wunderschön riechender Boden. Wie habe ich es geliebt! Da spitzte Weihnachten für mich schon um die Ecke.
Bereits im November hat die Mama angefangen, die Weihnachtsplätzchen zu backen. Wenn ich von der Schule nach Hause kam, durfte ich mitmachen, ausstechen, aufs Blech legen und sogar alle Schüsseln auslecken. Aber versteckt hat sie sie immer erst, wenn ich schon geschlafen habe. Dazu kam noch selbstgemachte Schokolade, die wir dann in Silberpapier und gleichzeitig noch Würfelzucker in buntes Papier mit Fransen eingewickelt haben, denn dies war auch ein Teil des Baumschmucks. Nachher kamen auch noch selbstgebastelte Papierketten und manchmal, wenn es das zu kaufen gab, auch Lametta, das war dann schon wirklich etwas besonders Schönes und Festliches. Als ich schon ein bisschen älter war, durfte ich mit meinem Vater immer einen Weihnachtsbaum kaufen fahren. Dies gehörte für mich zum Höhepunkt der Weihnachtsvorbereitung. Da lag eine ganz besondere Spannung in der Luft. Die Weihnachtsbäume damals, das kann sich hier und heute niemand vorstellen, bestanden immer nur aus Fichten mit extrem dünnen Stämmen und bis zu vier Seitenzweigen. Leider waren die Zweige auch sehr dünn mit wenig Nadeln „Versucht bitte einen schöneren Baum als einen Hexenbesen zu finden“, hat die Mama jedes mal gebeten. Ich weiß nicht, seit meiner Kindheit habe ich nie solche Fichten gesehen, auch nicht in einem Wald. Die Erwachsenen haben immer behauptet, die Bäume wären von den Kommunisten extra so für Weihnachten gezüchtet worden!!! Jede Familie durfte einen Baum kaufen. Mein Vater jedenfalls hat sich immer eine Geschichte ausgedacht, die anscheinend auf den Verkäufer Eindruck gemacht hat, so, dass er plötzlich mit drei Bäumen in der Hand da stand. Endlich waren wir mit den drei Bäumen unterwegs und nun kam ein neues Problem auf uns zu, denn man durfte nur mit einem Baum in die Straßenbahn. Also war klar, dass ich mit zwei Bäumen stehen geblieben bin und mein Vater im Intervall von einer Dreiviertelstunde zurück gekommen ist und wieder einen Baum mitgenommen hat. Also der Transport der Bäume hat ganze Vormittag gedauert. Dazu muss ich auch noch erwähnen, das andere Prager auch Weihnachtsbäume gekauft haben, also hat sich an der Station, recht beachtliche Schlange gebildet.
Ich habe ganz leise gefragt: „Was machen wir jetzt mit den drei Bäumen?“ Die Antwort fiel ziemlich spärlich aus: „Lass dich überraschen!“ Die Bäume sind dann im Keller verschwunden. Vier Tage vor Weihnachten sind wir wieder los. Diesmal mit einer Netztasche, um ein paar Karpfen zu kaufen. Überall in Prag, also auch in unserem Viertel, waren riesig große Bottiche aufgestellt, in denen sich lebendige Karpfen zu Hunderten drängten. Das vermittelte einem das Gefühl, das man eigentlich dem Karpfen das Leben rettet, wenn man ihn kauft. Wir kauften fünf ganz große, weil wir immer, so weit ich zurückdenken kann, mit 14 Menschen am Tisch saßen. Und die Karpfen, jaaaaa, die kamen zur Freude aller Kinder erst in die Badewanne und das war das Schönste überhaupt. Wir Kinder knieten tagelang davor und spielten mit ihnen und wir besuchten uns gegenseitig, um die Karpfen unserer Nachbarn zu betrachten, dabei haben wir immer ein paar Plätzchen oder eine Tasse heiße Ovomaltine bekommen. Endlich war es soweit. Am heiligen Abend in der Früh war diese Spannung und der Hunger an einem solchen Tag schrecklich. Wir mussten den ganzen Tag fasten, sonst würden wir, wie uns die Eltern sagten, abends nicht das goldene Schweinchen sehen ! Ich habe es nie gesehen , aber ich habe auch meistens vergessen, es zu suchen. Erst sind die Karpfen aus der Badewanne verschwunden und ich habe mich immer gefragt, wo die denn hin sind ? Später habe ich erfahren, dass der Vater sie unten im Keller, ach jo …, lassen wir es lieber. Meine Mama war den ganzen Tag in der Küche und mein Vater im Keller. Die Kinder sollten irgendwo leise spielen !, doch für uns war die Spannung unerträglich.
Endlich war der Moment da. Der Tisch im Esszimmer mit frisch gewaschener und gestärkter Tischdecke war mit dem Porzellan, das nur an Weihnachten und zu besonderen Anlässen benutzt wurde, wunderschön gedeckt. Da haben wir schon gewusst jetzt komm das Essen, dass in der ganzen Tschechoslowakei in jeder Familie traditionell immer das gleiche war, aufgetragen: Karpfencremesuppe mit gerösteten Weißbrotwürfelchen und Petersilie, gebackenes Karpfenkotelett mit Kartoffelsalat, Zitronensaft, Sahnemeerrettich oder Preiselbeeren. Danach Pischingertorte aus Karlsbader Obladen gemacht, Biskuit mit Kaffeecreme (etwas wie Tiramisù), Kompott, Kaffee, Tee, Plätzchen, Stollen, Nüsse und Äpfel. Nach dem Essen gab es endlich die Bescherung. Die Tür zum Wohnzimmer ist wie von selbst aufgegangen und da stand, keine Spur von einer Krücke von Baum, sondern ein prächtiges Exemplar, ein Traum von einem Baum. Mein Vater, wie ich später erfahren habe, hat aus den drei Bäumen einen gebastelt, zwei zusammengebunden, Löcher gebohrt und Äste und Zweige von dem dritten Baum eingesetzt. Der Reihe nach durften wir unsere Geschenke auspacken. Vorsichtig, das Papier nicht beschädigen, das wurde gleich am zweiten Tag gebügelt und für nächstes Jahr aufgehoben. Es war schrecklich, das hat gedauert, bis man an der Reihe war. Die alten Tanten und Onkeln und andere Erwachsenen, haben jedes Geschenk stundenlang in den Händen gedreht, gedrückt und geraten: „Was kann es sein, vielleicht ein Buch oder Socken, nein, ein Schal, ein Schall !!!, Ohh, das habe ich mir wirklich gewünsch . Danke dem Christkind, danke.“ Wir Kinder haben gedacht, dass wir platzen. Jahrelang immer die selber Begeisterung der Gästen und das hat gedauert. Später hat die Mama die Reihenfolge verändert. Erst die Kinder und dann die ältere Generation. Nach der Bescherung haben wir Weihnachtslieder gesungen. Die Mama hat gesungen, mein Vater hat ein bisschen Geige gespielt und Tante Fanynka spielte Klavier. Am schönsten war es mit Onkel Boza, er hat Kontrabass gespielt, aber er hatte ihn nie mit. Er hat uns erzählt, dass man mit so großen Instrument nicht in die Straßenbahn dürfe. Also hat er immer einen Besen genommen, hat sich professionell dazu hingestellt und auf eine so wunderbare Weise sein Spiel imitiert und dazu gebrummt. Es war so herrlich, dass ich es bis heute vor meinen Augen sehe und diese Momente nicht vergessen habe. Anschließend sind wir alle zur Mitternachtsmesse in die Kirche gegangen. Der Weg dahin war voller Schnee, so habe ich es in Erinnerung und wir haben es genossen. In der Kirche dagegen war es kalt und langweilig!
Später, als ich endlich selber lesen konnte, habe ich jedes Jahr dasselbe Spiel gespielt. Gleich am ersten Tag habe ich mich krank gestellt und bin so lange im Bett geblieben, bis ich alle Bücher, die ich zu Weihnachten bekommen habe, durchgelesen hatte. Je nachdem, wie viele ich bekommen habe, wollte ich entweder gesund werden oder krank bleiben.
ach Salix, wenn wir deine Geschichten nicht hätten... Du erzählst so lebendig und irgendwie habe ich dann jeweils deine Stimme im Kopf, auch wenn ich sie schon lange nicht mehr hörte. Danke für den Genuss. Es wäre schön, wenn ich auch so wunderbare Erinnerungen an Weihnachten aus der Kinderzeit hätte. Aber leider ist dem nicht so. Mein Vater starb an Weihnachten als ich 1 1/2 Jahre alt war. Das hat meiner Mutter für immer, bis zu ihrem Tod, die Freude an dem Fest sehr getrübt. Ich wuchs ja allein mit ihr auf und musste jedes Jahr um einen Weihnachtsbaum betteln, weil sie am liebsten keinen gehabt hätte. Schon in der zweiten Klasse habe ich begonnen, ihn zu schmücken und ich hab mir damals vorgenommen, nie nie ohne Weihnachtsbaum zu sein, was ich bis heute verwirklicht habe. Als ich dann verheiratet war, verbrachte sie den Heiligabend immer bei uns und ein bisschen gelang es meinen Kindern, sie etwas aufzuheitern. Aber auch nach über 60 Jahren kam bei ihr keine richtige Freude auf. Das war immer etwas belastend und deshalb geniesse ich es doppelt, mit meinen Kindern und Enkeln zusammen zu feiern. Dieses Jahr wird es ja auch etwas anders sein, aber ich werde alle besuchen können und wir feiern dann halt dreimal.
*********************************************************************** kämpfe nur um das, was dich weiterbringt
Danke, liebe Salix,das war ja echt ein Weihnachtsgeschenk für uns von Dir. Du hast es so anschaulich beschrieben,so dass man sich fühlte,als ob man selbst dabei wäre. O,da ging es bei uns viel bescheidener zu, ganz einfaches Essen,Kartoffelsalat mit einem paar Saitenwürstchen. Das ist bis heute so geblieben,auch ich esse an Heilig Abend Kartoffelsalat mit Saitenwürstchen. Wenn ich an meine Kindheit denke,dann denke ich hauptsächlich an Hunger.Mein Vater kam 1947 aus der Gefangenschaft heim und gleich darnach starb mein 9 Jahre alter Bruder. Meine Mutter war bis dahín alleine mit 4 Kindern und wir wussten oft nicht was wir essen sollen. Manches mal ging meine Mutter auf einen Acker und stahl eine Zuckerrübe,davon bekam ich ein Stück mit in die Schule als Vesper. Wenn wir Linsen kauften waren sie voller Löcher und darin waren Käfer.Nicht alle fanden wir beim Linsenverlesen,so dass nachher im Essen noch Käfer waren. Später als es uns besser ging,da haben wir auch nicht viel zu Weihnachten bekommen.Meine Mutter hat für unsere Puppen neue Kleider gehäkelt,auch die Puppen in der Puppenstube bekamen neue Kleider. Das schönste war für mich, wenn ich ein Buch bekam. Wir hatten immer einen schönen Weihnachtsbaum, nicht so einen mageren wie Salix. Ach ja, es war trotz allem aber auch eine schöne Zeit!
Stellt Euch doch nur vor. Heute hatte ich einen Brief im Briefkasten,ich drehte und wendete ihn und konnte mir nicht denken, wo der herkommt? Als ich in der Wohnung ankam habe ich ihn gleich auf gemacht und es kam eine wunderschöne Bastelei zum Vorschein. Ein Tannenbaum und die Zweige sind,ja,jetzt muss ich doch schnell man nachschauhn,ja, sie sind gehäkelt. Na,geht Euch ein Licht auf???? Ein wunderschöner Stern ist oben auf der Spitze. Und dann kommen 2 Seiten ganz liebe Worte. Von unserer Silbi. Ich habe mich so toll gefreut, fast hätte ich geheult. Liebe, liebe Silbi,Du hast mir eine Riesenfreude gemacht! Die Briefmarke ist nicht abgestempelt.Ist das immer so bei Euch? Ich danke Dir von ganzem Herzen.