Wie feiert ihr euren ganz speziellen Tag. Seid ihr mit der Familie zusammen, oder feiert ihr mit Freunden? Wie war es in eurer Kindheit? Fühltet ihr euch verpflichtet, an diesem Tag für eure Mutter etwas tun zu müssen? Wie erlebt ihr diesen Tag?
Liebe dich selbst, dann können die anderen dich gern haben
Schon meine Eltern mochten keinen Muttertag, sie waren der Meinung, dieser Tag sei von amerikanischen Geschäftsleuten erfunden worden, die sich höhere Umsätze zu einem weiteren Feiertag versprachen. Und diese Idee sei nach Europa übergeschwappt. Ich glaube, da ist etwas dran. Was anderes ist denn der sog. Valentinstag? Den haben die Gärtner erfunden. Dann hieß es "Vatertag - Kravattentag". Eine Zeitlang hat das funktioniert, nur tragen heute die Männer nur noch zu wenigen Gelegenheiten Schlipse. (Ihr erinnert Euch: Salix hatte mir ja mal gesagt: Ich freue mich, wenn Du kommst - aber bitte ohne Slip!). Neuerdings propagieren die Geschäftsleute, auch zu Ostern Geschenke zu machen. Und das mit Erfolg: Die 5 - jährige Mia, die bei uns im Haus wohnt, bekam vom Osterhasen (also von ihren Eltern) ein funkelnagelneues Fahrrad. Und dann gibt es so viele Heiligengedenktage, an denen man sich auch etwas schenken lassen könnte. Geeignet scheint mir der hl. Christopherus. An seinem Gedenktag könnte man sich Reisen schenken oder auch ein Auto. Das fällt mir so ein, wenn ich das Wort Muttertag höre......
Du hast damit recht lieber Knuddel, dass der Muttertag tatsächlich, beginnend in den Vereinigten Staaten, seit 1914 in der westlichen Welt etabliert wurde. Im deutschsprachigen Raum und vielen anderen Ländern wird er am zweiten Sonntag im Mai begangen. Dennoch ist der Muttertag ein Tag, der zu Ehren der Mutter und der Mutterschaft bestimmt worden.
Die Ursprünge des Muttertags lassen sich bis zu den Verehrungsritualen der Göttin Rhea im antiken Griechenland sowie dem Kybele- und Attiskult bei den Römern zurückverfolgen. Der Muttertag in seiner heutigen Form wurde in der englischen und US-amerikanischen Frauenbewegung geprägt. Die US-Amerikanerin Ann Maria Reeves Jarvis versuchte 1865 eine Mütterbewegung namens Mothers Friendships Day zu gründen. An von ihr organisierten Mothers Day Meetings konnten Mütter sich zu aktuellen Fragen austauschen. In den 1890ern wurde der Frauenweltbund gegründet, der in internationalen Frauenkongressen auch für mehr Anerkennung der Mütter eintrat.
Es reicht nicht aus lapidar amerikanische Geschäftsleute für einen ansteigenden Konsum verantwortlich zu machen. Denn im Forderung stand als Begründerin des heutigen Muttertags die Methodistin Anna Marie Jarvis, die Tochter von Ann Maria Reeves Jarvis. Sie veranstaltete in Grafton (West Virginia, USA) am 12. Mai 1907, dem Sonntag nach dem zweiten Todestag ihrer Mutter, ein Memorial Mothers Day Meeting. Im folgenden Jahr wurde auf ihr Drängen hin wiederum am zweiten Maisonntag in der Methodistenkirche in Grafton allen Müttern eine Andacht gewidmet. 500 weiße Nelken ließ sie zum Ausdruck ihrer Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter vor der örtlichen Kirche an andere Mütter austeilen.
...und mit steigender Verbreitung und Kommerzialisierung des Muttertags wandte sich die Begründerin des Feiertages von der Bewegung ab, bereute sogar, diesen ins Leben gerufen zu haben, und kämpfte erfolglos für die Abschaffung des Feiertages.
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Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen, Knuddel. Als Kind, Jugendliche und junge Erwachsene wehrte ich mich vehement den Muttertag zu "feiern", machte aber meiner Mutter zu liebe dennoch eine gute Miene dazu und reiste z. B. als Studentin aus Frankfurt an, um mit meinen Eltern (und meiner Oma) Essen zu gehen. Ich fand es unmöglich, genau an diesem Tag nett, freundlich und lieb zu meiner Mutter zu sein. Genau dies versuchte ich auch den Kindern in der Schule zu vermitteln. Das Thema Frau, Mutter und Muttertag beschäftigte mich so sehr, dass ich meine Arbeit zum 2. Staatsexamen, die auch eine Unterrichtseinheit beinhaltete, über das Thema Mutter schrieb.
Mittlerweile gehe ich etwas lockerer und nicht mehr so verbissen mit dem Muttertag um. Seit einer Woche steht ein eingepflanztes Mini-Röschen neben einem Foto meiner verstorbenen Mutter. In einer Stunde fahren Herr Lichtblick und ich in den Nachbarort in das Seniorenheim, um mit den dortigen Bewohnern am Spargel- und Erdbeerbüffet teilzunehmen.
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Dies ist der Artikel, den ich für die Maiausgabe der Heimzeitung geschrieben habe:
Die weit verbreitete Vermutung, der Muttertag sei eine Erfindung der Nazis im Dritten Reich, ist nicht korrekt. Schon die alten Griechen veranstalteten ein Fest zu Ehren der Mutter des Gottes Zeus. Diese Tradition ging mit dem Zerfall des alten griechischen Reiches verloren. Sie wurde aber von einigen Herrschern verschiedener Länder immer wieder aufgegriffen. Ob diese sich dabei tatsächlich an der Tradition der alten Griechen orientierten, ist nicht ganz sicher. Im England des 13. Jahrhunderts wurde unter Heinrich III. der "Mothering Day" eingeführt. An diesem Tag sollten die Christen der "Mutter Kirche" gedenken und die ganze Familie kam zusammen, um gemeinsam in die Kirche zu gehen. Der Muttertag, wie wir ihn heute feiern, nahm seinen Ursprung 1872 in Amerika. Damals forderte Julia Ward Howe, eine bekannte Vertreterin der Frauenbewegung, den amerikanischen Müttern einen Tag im Jahr zu widmen, an dem sie für all ihre Mühen geehrt würden. Die Forderung blieb zunächst unerfüllt. Als Begründerin des Muttertages gilt schließlich Anna Jarvis, die ebenfalls als US-amerikanische Frauenrechtlerin bekannt wurde. Auch sie setzte sich für die Einführung eines offiziellen Feiertags zu Ehren der Mütter ein. Sie wählte als Datum den Todestag ihrer Mutter, den 9. Mai. Im Jahr 1914 wurde der Muttertag in den USA national anerkannt. England zog nach und ließ auch dort den Muttertag, wieder aufleben. Darauf folgte 1917 die Schweiz, 1918 Norwegen, 1919 Schweden, 1922 Deutschland und 1924 schließlich Österreich. Mittlerweile wird bei uns immer am 2. Sonntag im Mai der Muttertag gefeiert, der im 3. Reich von den Nationalsozialisten für ihre Zwecke missbraucht wurde.
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Solange unsere Kinder im Kindergarten oder der Schule etwas für diesen Tag basteln mussten, habe ich den "Blödsinn" mitgemacht. Dann wurde dieser Tag bei uns abgeschafft denn was soll das Gesäusel und Geschenke an so einem Tag? Im TV wurde eine Umfrage unter den jungen Müttern zu diesem Tag gemacht. Fast alle wünschten sich einen "Muttertag" vom Staat: Mehr Kitas, mehr Kindergartenplätze, mehr frei Tage wenn die Kinder krank sind usw., usw., alles was der berufstätigen Mutter das Leben erleichtern würde. Das würde ich auch sofort unterstützen!
Wir brauchen doch keinen besonderen Tag um unsere Mütter zu "ehren"! Wieviele Kinder und Enkel "sitzen" diesen Tag nur aus,schauen auf die Uhr und sind heilfroh,wenn sie wieder nach hause fahren können. Lieber mal zwischendurch ,so ganz spontan,einen Besuch abstatten,oder zum Essen einladen
Mir ist eine ganz besondere Ehrung widerfahren. Mein jüngster Enkel (4) hat mir am Telefon, fehlerfrei ein zwölfzeiliges Gedicht aufgesagt. Ich war so sprachlos und konnte gar nicht wirklich glauben, dass er so viel auswendig lernen konnte. Musste aber wohl so gewesen sein, denn lesen kann er ja wirklich nicht.
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Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich es gar nicht gewußt, daß es ein Muttertag gibt. Bei uns haben wir am 8. März, der Internationalle Tag der Frauen gefeiert, und zwar alle Frauen. Nicht privat zu Hause, aber in der Schule und in den Firmen. Hier war ich lange keine Mutter so habe ich mich nicht dran gewöhnen können, bis mein Kind so weit war, und hat mir in den Kindergarten ein Herz gebastelt. Sein Sohn hat gestern gesagt es ist ein bodenlose ungerechtigkeit das es ein Vatertag, dann Muttertag, aber es gibt es kein Oma/Opatag, deswegen hat er uns ein Eis gebracht, das hat uns sehr gefallen:-)))))
Es ist wirklich ein toller Enkel!!! Da ich ja keine Mutter bin, kam gestern die Mutter einer ehemaligen Schülerin, die selbst schon meine Schülerin war, vorbei und schenkte mir eine Rose. Sie nannte sie: Freundschaftsrose.
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