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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 Ostern
Luisa Offline

Co-Admin


Beiträge: 24.016

11.04.2017 14:09
Ostern und die Kirche Zitat · Antworten


Ostern und die Kirche


Gründonnerstag
Am Gründonnerstag nahm Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern. Er wurde noch am selben Tag verraten und verhaftet. Für die katholische Kirche beginnt mit Gründonnerstag die Dreitagefeier, in der an das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi gedacht wird. Grün beschreibt in diesem Wort deshalb auch nicht die Farbe, sondern meint „gronan“, das mittelhochdeutsche Wort für „weinen“, weil Jesus verhaftet wurde. Trotzdem gibt es Christen, die am Gründonnerstag nur grüne Lebensmittel essen. Eier, die an diesem Tag gelegt werden, sollen besonders viel Glück bringen.

Karfreitag

Das ist der Tag an dem Jesus gekreuzigt wurde. Es ist ein sehr trauriger Tag für die Christen. In vielen Orten läuten deshalb auch keine Kirchenglocken. In den Messen und Gottesdiensten ertönen weder Orgelmusik noch Kirchenlieder. Daher wird dieser Tag auch der „stille Freitag“ genannt.

Karsamstag
Oft wird dieser Tag schon als Ostersamstag bezeichnet, im christlichen Glauben gehört er jedoch noch nicht zu Ostern.

Ostersonntag
Am Sonntag entdeckten die Frauen das leere Grab Jesu Christi. Es ist der Tag an dem Jesus von den Toten auferstanden ist. Das ist der Mittelpunkt des christlichen Glaubens, um den sich alles dreht. Bereits in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag beginnen in den Kirchen die Feiern des Lebens, denn der Tod ist von Gott besiegt worden. Mit der Osternacht fängt die Osterzeit an, die nun 50 Tage bis Pfingsten dauern wird.

Osterlachen

Es ist das Lachen über den Tod, der mit der Auferstehung bezwungen wurde.
Die dunklen, schweren Tage der Trauer haben ein Ende gefunden und es beginnt eine neue, eine fröhliche Zeit. Daher sollen die Menschen in den Gottesdiensten durch die Predigt auch zum Lachen gebracht werden.

Ostermesse in Rom
Zehntausende katholische Christen feiern zusammen mit dem Papst, dem Oberhaupt der katholischen Kirche, am Ostersonntag eine Messe auf dem Petersplatz in Rom. An diesem Tag erteilt der Papst den Segen „Urbi et Orbi“, das heißt der Stadt und dem Erdkreis. Dieser Segen wird nur zu besonders feierlichen Kirchentagen gespendet.

Ostermontag
Mit der Auferstehung beginnt das Leben neu, deshalb werden nach den langen Tagen der Trauer die ersten Spaziergänge und Ausflüge ins Grüne gemacht. In den Guten Nachrichten der Emmausjünger wird davon berichtet, daher nennt man diese Ausflüge auch Emmausgang.

Osterkerze

In der Osternacht wird eine brennende Kerze in die dunkle Kirche getragen. Sie soll zeigen, dass Jesus Christus das Licht in die Welt gebracht hat.

Osterfeuer
Auch das Osterfeuer ist das Zeichen des Lichts. Es ist nur sehr viel größer als eine Kerze.
Mittlerweile werden fast überall in Deutschland an Ostern große Feuer entzündet, an denen sich viele Menschen versammeln, um sich das Feuerschauspiel anzusehen. Oben im Norden Deutschlands und in den skandinavischen Ländern sollen mit den Osterfeuern böse Geister und der Winter vertrieben werden.

Osterrad
In der Alpenregion werden in der Osternacht riesige Strohräder in Brand gesetzt und die Berge und Hügel hinuntergerollt. Damit soll eine reiche Ernte im Jahr gesichert werden.

Osterwasser
Besonders zu Ostern und Pfingsten finden Taufgottesdienste statt. Das Wasser, mit dem getauft wird, ist durch das Kreuz in der Osternacht gesegnet worden. In vorchristlichen Zeiten glaubten die Menschen daran, dass ihnen ein Bad in einem fließenden Gewässer am Ostersonntag ihre Jugend und Schönheit erhalten würde.

Gesegnete Ostereier

Nach der langen Fastenzeit vor Ostern wurde mit hart gekochten, bemalten Eiern, einem Osterfladen und der Osterbutter in den Kirchen das Fasten „gebrochen“, d.h. die Menschen durften wieder alles essen. Zuvor wurden die Speisen gesegnet. Bei den orthodoxen Christen gibt es Brauch, dass die Gläubigen die gesegneten Eier nach dem Gottesdienst mit dem Ausruf „Christus ist auferstanden!“ gegeneinander schlagen, denn das soll Glück bringen.

Osterlamm
Der Brauch an Ostern eine Lammspeise zu essen, stammt vom jüdischen Pessachfest ab.
Mit dem Blut eines Lammes malten die Juden vor ihrem Auszug aus Ägypten ein Kreuzzeichen an ihre Türpfosten. Es war das Schutzzeichen. Gott verschonte so die erstgeborenen Söhne der jüdischen Familien, als er als zehnte Plage zu den Ägyptern kam.
Im Alten Testament kannst du diese Geschichte im 2. Buch Mose nachlesen.
Das Lamm ist aber auch ein Symbol für Jesus Christus, denn Jesus wurde für die Sünden der Menschen gekreuzigt. Mit seinem Tod hat er alle Schuld auf sich genommen und Gott mit den Menschen versöhnt.

Osterfladen oder Osterbrot
Nicht alle Menschen konnten sich früher ein Lamm leisten. Stattdessen wurde aus einem süßen Teig ein Lamm gebacken.

Osterprozession
In Südeuropa und Südamerika finden Umzüge der katholischen Gemeinden statt, die den Leidensweg Jesu Christi nacherzählen. Neben der Jesusfigur am Kreuz werden auch Heiligenfiguren auf den Schultern der Gläubigen durch die Städte und Dörfer getragen. Die Prozessionen enden dann mit Messen in den Kirchen.

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salix Offline

Forenkönig/in


Beiträge: 10.101

11.04.2017 17:36
#2 RE: Ostern und die Kirche Zitat · Antworten

Auch wenn man die Osterbräucher mehr oder wenige kennt, ist es ein brauchbare und interessante Beitrag, werde ich dem Lovis vorlesen. Danke Luise

Luisa Offline

Co-Admin


Beiträge: 24.016

12.04.2017 18:00
#3 RE: Ostern und die Kirche Zitat · Antworten


Bräuche und Aberglaube

Der Asche des Osterfeuers wurden früher magische Kräfte zugesprochen. Sie wurde auf Felder gestreut und gelegentlich sogar vor die Futterkrippen der Ställe platziert. Das Ritual versprach reiche Ernte für das begonnene Jahr sowie Gesundheit der Tiere. In manchen Bauernfamilien war​ es üblich, einen verkohlten Scheit des Osterfeuers das ganze Jahr über im Haus aufzubewahren..

Auch über das Wasser gibt es allerlei mythische Bräuche. Wasser spendet Leben, deswegen schmücken die Menschen aus Dankbarkeit zu Ostern in vielen Dörfern die Brunnen. An Karfreitag darf keine Wäsche gewaschen werden, das lockt böse Geister an. Nur Hexen, war man überzeugt, waschen an diesem Tag.

In der Nacht von Karsamstag zu Ostersonntag bekommt das Wasser dann eine andere Kraft. Nach Mitternacht und vor Sonnenaufgang ist es verzaubert. Dann sollten sich Frauen auf die Suche nach einem Bach oder See begeben und von dort Wasser nach Hause tragen. Wer sich mit diesem das Gesicht wäscht, dem wird ewige Schönheit garantiert sein. Die Magie des Wassers hilft aber auch gegen Augenleiden, Ausschläge und schützt vor Krankheiten.
Außerdem sollen unverheiratete Frauen im Wasserspiegel ihren zukünftigen Ehemann sehen können.
Wichtigste Voraussetzung für das Gelingen ist, dass weder auf dem Hin- noch dem Heimweg geredet werden darf, sonst verliert es seine Kräfte und wird zu sogenanntem "Plapperwasser". Schade drum. Zumal richtiges Osterwasser in der Nacht wieder magisch werden soll. Vielleicht sollte der eine oder andere einen Versuch wagen, der ewigen Schönheit wegen.

Am Ostersonntag feiern die Menschen die Auferstehung Christi mit Gottesdiensten. An dem Tag werden auch die farbenfrohen Eier in den Gärten versteckt. Dass sie bunt angemalt werden ist höchstwahrscheinlich auf die 40-tägige Fastenzeit der Christen, von Aschermittwoch bis Karsamstag, zurückzuführen. Da während dieser Zeit keine Eier gegessen wurden, mussten sie durchs Kochen haltbarer gemacht werden. Eier, die in der Karwoche gelegt wurden, galten als besonders heilig. Um sie von den anderen zu unterscheiden, wurden sie bunt angemalt oder mit allerlei Dekorationen versehen.

Im heidnischen Brauch legten Bauern rot gefärbte Eier in die Felder, da rot die Farbe des Lebens ist. In den orthodoxen Ländern ist es bis heute so, dass an Ostern die Eier nur rot gefärbt werden. Heute ist das Verstecken hauptsächlich Meister Lampes Aufgabe. Noch im letzten Jahrhundert wurde er in manchen Gebieten auch von Osterhahn, Storch, Kuckuck oder dem "grünen Hasen" unterstützt. Wer auch immer in eurem Gärten dafür zuständig sein sollte, der alte Brauch wird am Ostersonntag wieder vor allem die Kinder erfreuen...

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Lichtblick Offline

Forenkönig/in


Beiträge: 14.104

13.04.2017 19:20
#4 RE: Ostern und die Kirche Zitat · Antworten

Bei uns in der Familie war es Tradition, an Gründonnerstag etwas Grünes zu essen - auch wenn es, wie Luisa schrieb, nichts mit grün, sondern mit greinen, weinen zu tun hat.

Als wir heute beim Chinesen essen waren, erzählte ich dies Herrn Lichtblick. Er meinte: "Ach guck, da habe ich auch etwas Grünes auf meinem Teller." Es war eine Erbse.

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Lichtblick Offline

Forenkönig/in


Beiträge: 14.104

13.04.2017 19:22
#5 RE: Ostern und die Kirche Zitat · Antworten

Neu war bis heute folgendes für mich:
In Hessen ist sowohl am Gründonnerstag als auch am Karfreitag und Karsamstag Tanzverbot. Bishher war mir dies nur vom Karfreitag bekannt. Aber ein Beitrag im Radio belehrte mich eines Besseren.

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Knuddel Offline

Admin


Beiträge: 6.847

15.04.2017 10:59
#6 RE: Ostern und die Kirche Zitat · Antworten

Für mich gehört zum schönsten Brauch das Bemalen der Ostereier. Das gehört solang ich zurückdenken kann, zu einem "Muß". Darüber gab es nie Diskussionen, allenfalls über die Anzahl der zu bemalenden Eier. Die Eier mußten natürlich weiß sein. Braune wurden verschmäht. Bemalt wurden sie immer mit Wasserfarben aus dem Schul-Wasserfarbenkasten. Einfarbige Eier waren verpönt. Es mussten immer Ringe, Tupfen oder andere Muster gemalt werden. Manchmal haben wir auch Gesichter gemalt. Dann wurden die Eierköpfe auf Pappringe gestellt, die wie Hemdkragen aussahen. Den Eierköpfen wurden auch Hüte verpaßt. Und am Ostersonntag, wenn die - natürlich - vom Osterhasen im Garten versteckten Eier gefunden wurden, ging es ans "Eierticken". Jeder nahm ein ei in die Hand, und und mit der Spitze wurde auf die Sitze des anderen Eies getickt. Bei wessen Ei die Schaze zerbrach, der hatte verloren und mußte das Ei dem Gewinner abgeben.
Wie viele Ostereier durfte man zum Frühstück essen? Drei mußten es mindestens sein. Meine Mutter hatte es nicht so gern, wenn die Jungs zu viele Eier aßen. Sie legte den Eiern eine aphrodisische Wirkung zu. (Offenbar dachte sie, das sei schlimm )

Luisa Offline

Co-Admin


Beiträge: 24.016

15.04.2017 21:12
#7 RE: Ostern und die Kirche Zitat · Antworten

Das mit dem Bemalen habe ich aufgegeben. Ich hatte mal wunderschön selbstbemalte Ostereier, mit richtiger Landschaft die ordentlich Arbeit gemacht haben. Sie gingen kaputt. Dann hatte ich Ostereier mit glitzernden Steinchen beklebt, die haben damals den Umzug nicht überstanden. Manchmal bekomme ich von meinen Enkelkindern bemalte Eier geschenkt, die bestimmt mit Herzblut bemalt wurden aber nicht wirklich meinem Geschmack entsprachen. Jetzt kaufe ich immer bemalte Brotzeiteier und entsorge die bunten Schalen.

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Lichtblick Offline

Forenkönig/in


Beiträge: 14.104

16.04.2017 00:38
#8 RE: Ostern und die Kirche Zitat · Antworten


So sehen die Eier aus, die in der Osterwerkstatt in der Seniorenresidenz hergestellt wurden: gefärbt und mit Aufklebern verziert.

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